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Bei einem Derivat handelt es sich um ein Finanzprodukt, das von einem anderen Finanzprodukt, das den sogenannten Basiswert (Underlying) bildet, abgeleitet (lat. derivare = ableiten) wird. Daher haben Derivate auch keinen eigenen Wert, sondern ihnen liegt der Wert des Finanzprodukts, aus dem sie sich ableiten, zu Grunde. Dies können beispielsweise Aktien, Anleihen oder ganze Indizes sein. Es gibt mittlerweile sehr viele verschiedene Derivate wie zum Beispiel Optionen, Aktienanleihen, CFDs, Swaps oder Futures. Diese können über Banken sowie Börsen wie die Eurex gehandelt werden.
Funktion
Derivate werden von Privatanlegern vorwiegend für Spekulationen genutzt, aber sie können ebenfalls zur Absicherung vor Währungs- und Kursrisiken eingesetzt werden. Dabei sind sie vergleichbar mit einer Wette, bei der man auf steigende oder fallende Kurse setzt, und entsprechend richtig oder falsch liegen kann. Mittels Hebelfunktion können sowohl Gewinnchance also auch Risiko verändert werden, was sowohl in Richtung Spekulation als auch in Richtung Absicherung genutzt werden kann.
Derivate als Absicherung
In früheren Zeiten wurden Derivate dafür genutzt, um die Ernte von Bauern abzusichern, indem sich Händler verpflichteten, die Ernte zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis zu kaufen, selbst wenn die Ernte dann weniger wert war. Das heutige Prinzip von Derivaten ist ähnlich. So dienen sie der Absicherung vor Preisschwankungen bestimmter Basiswerte. Währungsfutures und -optionen werden bespielsweise dafür eingesetzt, um die im weltweiten Waren- und Dienstleistungsverkehr anfallenden Zahlungsforderungen bzw. -verpflichtungen abzusichern.
Derivate als Spekulation
Werden Derivate eher spekulativ genutzt, ist das Ziel mit einem möglichst geringem Einsatz einen höheren Ertrag zu erzielen, als wenn man in das Finanzprodukt, welches den Basiswert bildet, investiert hätte. Mit einem Hebelzertifikat kann man beispielsweise auf steigende Kurse (Long-Hebelzertifikat) oder fallende Kurse (Short-Hebelzertifikat) setzten und einen Hebelwert zur Gewinnmaximierung festlegen. Dieser erhöht aber gleichermaßen das Verlustrisiko. Setzt man zum Beispiel auf einen steigenden DAX-Kurs mit Hebel 5, so würde man bei einem DAX-Anstieg von 3 % einen Gewinn von 15 % verzeichnen, also 5 mal mehr als ohne Hebel. Gleichermaßen würde aber der Verlust 5 mal höher sein, sollte der DAX dementsprechend fallen. An dieser Stelle wird die Gefahr von Derivaten deutlich, da man sehr schnell sehr viel Geld verlieren kann. Unerfahrene Anleger sollten deshalb besser die Finger von dieser Anlageform und erfahrene Anleger genügend Vorsicht walten lassen.