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Die wichtigsten Unterschiede zwischen ETFs und Investmentfonds

Updated: Jul 9, 2023

Sowohl ETFs (Exchange Traded Funds) als auch Investmentfonds sind beliebte Anlageoptionen, da sie es Anlegern ermöglichen, in eine breite Palette an Vermögenswerten zu investieren. Beide bestehen aus einer Mischung von Vermögenswerten, wodurch sie sich in ihrer Struktur ähneln. Auch Sparpläne, die dem langfristigen Vermögensaufbau sowie der Altersvorsorge dienen, sind in der Regel bei beiden möglich. Doch auch wenn ETFs und Investmentfonds auf den ersten Blick sehr ähnlich zu sein scheinen, gibt es auch wesentliche Unterschiede, die Anleger kennen sollten, um die richtige Wahl entsprechend ihrer Anlagestrategie zu treffen. Wir stellen für dich die wichtigsten Charakteristika von ETFs und Investmentfonds gegenüber.


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1. Struktur

Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds, der eine passive Anlagestrategie verfolgt und dabei in eine Vielzahl von Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe investiert. ETFs bilden dabei den Index eines bestimmten Marktes, einer bestimmten Region oder eines bestimmten Sektors passiv nach. Dies kann über physische Replikation, bei der die originale Zusammensetzung des Index fast identisch erworben wird, über das sogenannte Sampling, bei dem sich auf die größten Titel des Index konzentriert wird, oder über die synthetische Replikation, die den Index über ein Tauschgeschäft künstlich nachbildet, erfolgen. Ein Investmentfonds hingegen ist ein aktiv gemanagter Fonds, bei dem ein professioneller Fondsmanager Entscheidungen über den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten und die Zusammensetzung des Fonds für die Anleger trifft. Grundlage bildet dabei eine vordefinierte Anlagestrategie, die beim entsprechenden Fonds verfolgt werden soll. Die einzelnen Kauf- und Verkaufsentscheidungen basieren dann wiederum auf Marktforschung und Analysen.


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2. Kosten

ETFs sind in der Regel kostengünstiger als Investmentfonds, da sie eine passive Anlagestrategie verfolgen und somit keine oder kaum Kosten für Fondsmanager und Forschung entstehen. Die Managementgebühr stellt die Hauptkostenkomponente eines Investmentfonds dar. Sie wird für die Dienstleistungen des Fondsmanagers, der für die Verwaltung und Überwachung des Fonds zuständig ist, berechnet. Zusätzlich fallen Transaktionskosten an, wenn Anleger Anteile an einem Fonds kaufen oder verkaufen wollen, sowie allgemeine Verwaltungs- und Börsenplatzgebühren. Die Kosten eines ETFs setzen sich hingegen zum größten Teil nur aus den drei letztgenannten Gebühren zusammen.


3. Liquidität

Liquidität beschreibt die Fähigkeit einer Anlage, schnell und zu einem angemessenen Preis verkauft zu werden. In der Regel weisen ETFs eine höhere Liquidität im Vergleich zu Investmentfonds auf. Denn ETFs werden während der Handelszeiten an der Börse gehandelt und können jederzeit zu einem marktgerechten Preis gekauft und verkauft werden. Da der Handel in Echtzeit passiert, kann der Preis von ETFs schnell auf Marktveränderungen reagieren. Als Anleger kannst du also schnell auf dein investiertes Kapital zugreifen. Investmentfonds können hingegen nur zu bestimmten Zeiten gekauft oder verkauft werden. Meist ist dies nur einmal am Tag, in der Regel am Ende eines jeden Handelstages, möglich. Daher kann es hier passieren, dass Anleger länger warten müssen, um ihr Geld zu erhalten und entsprechend auch weniger Einfluss auf den auf den Preis nehmen können. Wie hoch die Liquidität der jeweiligen Anlageoption ist, hängt aber zudem auch von weiteren Faktoren wie der Größe des jeweiligen ETFs oder Fonds, der Anteile, die im Umlauf sind, sowie der Häufigkeit, mit der Anteile gekauft und verkauft werden, ab.


4. Diversifikation

Die Diversifikation ist eines der wichtigsten Aspekte bei der Überlegung, welches Anlageprodukt am besten zu den individuellen Bedürfnissen und Zielen eines Anlegers passt, da sie zu einer Optimierung der Zusammenstellung des Portfolios hinsichtlich Risiko und Rendite beiträgt. Sowohl ETFs als auch Investmentfonds bieten Anlegern die Möglichkeit, ihr Portfolio breiter zu diversifizieren. Diese Diversifikation folgt entweder einem bestimmten Index im Falle eines ETF oder einer bestimmten Anlagestrategie im Falle eines Investmentfonds und variiert dementsprechend von Anlageprodukt zu Anlageprodukt. Auch wenn ETFs meist einen leicht höheren Grad an Diversifikation bieten als Investmentfonds, hängt dieser letztendlich dennoch vom gewählten Anlageprodukt ab. Bei einem ETF haben Anleger jedoch einen genauen Einblick, welche Vermögenswerte zu welchen Anteilen darin vertreten sind. Bei einem Investmentfonds sind genaue Informationen über die Verteilung der einzelnen Vermögenswerte oft nicht möglich, da die Zusammenstellung keinem Index folgt, sondern vom Fondsmanager aktiv angepasst wird und sich somit theoretisch auch täglich ändern kann.


5. Kontrolle

Bei einem Investmentfonds geben Anleger die Kontrolle an einen professionellen Fondsmanager ab. Dieser entscheidet über Käufe und Verkäufe innerhalb des Fonds, die er anhand der zugrundliegenden Anlagepolitik vornimmt. Auf welcher Strategie ein Investmentfonds basiert, kannst du in der Regel im Fondsprospekt nachlesen. Allerdings verschafft dieser eher einen groben Überblick. Welche Anteile ge- oder verkauft werden, wirst du bei einem Fonds meist nicht im Detail oder im Voraus erfahren. Da ein ETFs einen Index passiv nachbildet, weißt du hier hingegen genau, was du bekommst und hast keine Überraschungen zu erwarten. Die Anteile der im ETF enthaltenen Wertpapiere entsprechen ganz oder zum größten Teil jeden, die auch im Index am Aktienmarkt enthalten sind.


7. Risiko

Grundsätzlich reduzieren sowohl Fonds als auch ETFs das Verlustrisiko durch ihre breitere Diversifikation. Je nach Anlagetyp kann bei beiden zudem zwischen spekulativeren und konservativeren Produkten gewählt werden. Bei einem ETF ist es jedoch nicht möglich, auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren und beispielsweise schlecht laufende Titel einfach aus dem Portfolio zu nehmen, da ETFs starr dem nachzubildenden Index folgen. Bei einem Investmentfonds hat der Fondsmanager hingegen die Möglichkeit, einzugreifen und bestimmte Titel abzustoßen oder in das Fondsportfolio aufzunehmen. Durch die Handlungsfähigkeit der Fondsmanager gibt also immer ein gewisses Risikomanagement, das insbesondere in Krisenzeiten Verluste reduzieren kann.



7. Performance

In Bezug auf die Rendite gibt es keine Garantie, dass eine Anlageoption besser als die andere performt. Grundsätzlich ist es natürlich das Ziel von Fondsmanagern, den Markt zu schlagen und eine bessere Performance zu erzielen. Statistiken belegen jedoch, dass dies nicht immer gelingt. So schafften es nur 36 % der Fonds einen vergleichbaren ETF in einem Zeitraum von einem Jahr im Hinblick auf die Performance zu übertreffen (Quelle: SPIVA‑Scorecard 2021). Über einen größeren Betrachtungszeitraum sinkt die Anzahl sogar noch. So waren nach 5 Jahren immerhin noch 24 % der Fondsmanager besser als der Markt und nach 20 Jahren nur noch 9 %. Je länger die Haltedauer also ist, umso wahrscheinlicher ist es also, dass ein ETF einen Investmentfonds outperformt.


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Letztendlich gibt es sowohl Gründe, die für eine Investition in ETFs, als auch Gründe, die für Investmentfonds sprechen. Wer lediglich den maximalen Gewinn mit seiner Anlage erzielen will und dabei bereit ist, sein Geld über viele Jahre zu investieren, ist mit einem ETF besser beraten. Denn ETFs performen über einen längeren Zeitraum meist besser als Investmentfonds und weisen dabei zudem niedrigere Kosten aus, was sich ebenfalls besser auf die Rendite auswirkt. Ein Investmentfonds eignet sich hingegen vor allem für diejenigen, die das Risikomanagement lieber in die Hände eines Fachmanns geben wollen, der in der Lage ist, Titel mit schlechten Prognosen direkt abzustoßen und in schlechten Marktphasen handlungsfähig ist. Grundsätzlich bieten sowohl ETFs als auch Investmentfonds Risiken und Chancen, denen sich Anleger bewusst sein sollten. Entscheidend ist es daher, das eigene Anlageziel und das Risikoprofil zu berücksichtigen und, sobald eine Wahl getroffen wurde, bei dieser zu bleiben und nicht zwischen beiden Anlageprodukten hin und her zu wechseln.




 
 
 

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