Ethereum - Besser als Bitcoin?
- Depot-Detektiv
- Nov 10, 2023
- 5 min read
Ethereum hat in den letzten Jahren erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ist mit dem Ether-Token mittlerweile die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung. Es wird von einer großen Community aus Entwicklern und Nutzern unterstützt und ist zu einem wichtigen Bestandteil des Ökosystems der dezentralen Anwendungen geworden. Nicht wenige Experten erwarten sogar, dass Ethereum in den nächsten Jahren Bitcoin hinsichtlich der Marktkapitalisierung überholen könnte. Für diejenige, die nicht wissen, was Ethereum ist und worin das Potential liegt, haben wir die wichtigsten Dinge hier zusammengefasst.

Was ist Ethereum?
Im Jahr 2013 konzipierte der Entwickler Vitalik Buterin die Idee von Ethereum als eine dezentrale Plattform, die es Entwicklern ermöglicht, auf der Basis von Smart Contracts (intelligente Verträge) dezentralisierte Anwendungen zu erstellen. Smart Contracts sind Programme, die sich selbst ausführen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Sie können verwendet werden, um automatisch Zahlungen zu leisten, digitale Vermögenswerte zu verwalten und vieles mehr. Das bedeutet, dass Entwickler auf der Ethereum-Plattform eine Vielzahl von Anwendungen erstellen können, die autonom funktionieren und ohne Zwischenhändler oder Intermediäre auskommen.
Gemeinsamkeiten zwischen Ethereum und Bitcoin
1. Blockchain-Technologie
Sowohl Ethereum als auch Bitcoin basieren auf der Blockchain-Technologie, die es ermöglicht, Transaktionen transparent, sicher und unveränderbar aufzuzeichnen. Die Blockchain ist wie eine Art Datenbank zu verstehen, die Informationen über die entsprechenden Transaktionen kryptografisch in Blöcken (block) speichert. Sobald die Informationsblöcke hintereinander zu einer Kette (chain) verbunden wurden, sind die entsprechenden Informationen unwiderruflich gespeichert. Die Blockchain soll den grenzenlosen Austausch von Informationen, Werten und Gütern gewährleisten und mithilfe der Kryptografie für Sicherheit und Vertrauen sorgen.
2. Kryptowährung
Beide - Ethereum und Bitcoin - haben bzw. sind ihre eigenen Kryptowährungen. Während Bitcoin (BTC) bereits selbst als Kryptowährung angesehen werden kann, verwendet Ethereum Ether (ETH) als seine native Kryptowährung. Kryptowährungen sind digitale Vermögenswerte, die getauscht und gehandelt werden können. Ziel ist ein von Regierungen und Banken unabhängiger, bargeldloser Zahlungsverkehr. Im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen werden Kryptowährungen nicht von Finanzinstitutionen oder Regierungen kontrolliert bzw. reguliert. Der Gegenwert ist daher lediglich das Vertrauen der Nutzer in die Kontrollfunktion des gemeinsamen Netzwerkes.
3. Dezentralität
Sowohl Ethereum als auch Bitcoin sind dezentralisierte Systeme, was bedeutet, dass sie nicht von einer zentralen Behörde oder Institution kontrolliert werden und deshalb auch keine zentrale Gestaltung oder Regulierung geschehen soll. Stattdessen sollen die Machtverhältnisse der Nutzer ausgeglichen sein. Deshalb wird die Historie nicht zentral, sondern bei jedem einzelnen Teilnehmer gespeichert. Da es keine zentrale Kontrollinstanz gibt, ist ein hohes Maß an Transparenz notwendig, um Eingriffe und Änderungen im System nachvollziehen zu können. Aus diesem Grund sind alle Interaktionen im System sowohl sichtbar als auch dokumentiert. Nutzerdaten werden jedoch nur als kryptografisch verschlüsselte Zahlenreihen gespeichert, sodass dennoch auch Anonymität gewährleistet werden kann.
4. Peer-to-Peer-Netzwerk
Sowohl Ethereum als auch Bitcoin nutzen ein Peer-to-Peer-Netzwerk, um Transaktionen zwischen Teilnehmern direkt abzuwickeln. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von Computern oder Geräten, die miteinander verbunden sind und Daten direkt untereinander austauschen können, ohne dass eine zentrale Autorität oder Server benötigt wird. Jeder Computer oder jedes Gerät in einem P2P-Netzwerk wird als Peer bezeichnet und kann sowohl Daten empfangen als auch senden.
5. Mining
Sowohl Ethereum als auch Bitcoin nutzen das Mining-Verfahren, um neue Blöcke auf der Blockchain zu erstellen und Transaktionen zu validieren. Dies erfordert einen hohen Energieaufwand und belohnt Miner mit neuen Kryptowährungseinheiten.
Unterschiede zwischen Ethereum und Bitcoin
Häufig passiert es, dass Ethereum und Bitcoin - insbesondere von Anfängern - in einen Topf geworfen werden. Zwar handelt es sich bei beiden um dezentrale Open-Source-Systeme, die auf einer Blockchain laufen. Dennoch gibt es auch wesentliche Unterschiede zwischen beiden.
1. Zielsetzung
Bitcoin wurde als reine digitale Währung als Reaktion auf die Finanzkrise 2008 entworfen mit dem Ziel, ein unabhängiges monetäres System zu schaffen. Im Gegensatz dazu sollte Ethereum in erster Linie als Plattform dienen, auf der zwei Parteien einen Vertrag eingehen können (Smart Contracts). Ethereum nutzt dabei ein Token-System namens Ether (ETH), das als Kryptowährung auf der Plattform dient. Ether wird verwendet, um Transaktionen auszuführen und die Entwicklung von Anwendungen auf der Plattform zu finanzieren. Es ist auch die Basis für den Betrieb von Smart Contracts auf der Ethereum-Blockchain.
2. Smart Contracts
Ethereum bietet die Möglichkeit, Smart Contracts zu erstellen und auszuführen, während Bitcoin keine solche Funktion bietet. Smart Contracts ermöglichen die Automatisierung von Geschäftsprozessen und können in vielen Anwendungsfällen, wie z.B. in der DeFi (Dezentrale Finanzen), eingesetzt werden.
3. Programmierbarkeit
Ethereum verfügt über eine programmierbare Blockchain, die es Entwicklern ermöglicht, benutzerdefinierte Anwendungen und DApps (Dezentrale Anwendungen) zu erstellen, während Bitcoin eine begrenzte Programmierbarkeit aufweist.
4. Transaktionsgeschwindigkeit
Die Transaktionsgeschwindigkeit von Ethereum ist in der Regel schneller als bei Bitcoin. Ethereum-Transaktionen werden in der Regel innerhalb von Sekunden abgeschlossen, während Bitcoin-Transaktionen aufgrund ihrer begrenzten Blockgröße und Blockzeit langsamer abgewickelt werden können.
5. Skalierbarkeit
Ethereum hat Möglichkeiten zur Skalierung seiner Blockchain-Plattform, um eine größere Anzahl von Transaktionen pro Sekunde zu ermöglichen. Bitcoin hingegen hat Schwierigkeiten, seine Skalierbarkeit zu erhöhen, was zu längeren Transaktionszeiten führen kann.
Die zahlreichen Vorteile haben dazu beigetragen, dass Ethereum als Blockchain-Plattform in vielen Anwendungsfällen, wie z.B. in der DeFi-Industrie, verwendet wird und von Entwicklern und Unternehmen auf der ganzen Welt genutzt wird. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass beide Kryptowährungen einzigartig sind und ihre eigenen Vor- und Nachteile haben, je nach den spezifischen Anforderungen und Anwendungsfällen.
Welche Probleme hat Ethereum? Neben seinen vielen Vorteilen hat Ethereum auch einige Herausforderungen zu bewältigen. Eine der größten ist die Skalierbarkeit. Aufgrund der dezentralen Natur der Plattform und der hohen Anzahl von Transaktionen, die auf der Plattform stattfinden, ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Ethereum begrenzt. Die Entwickler arbeiten jedoch an verschiedenen Lösungen, um die Skalierbarkeit zu verbessern.
Ein weiteres Problem ist die Sicherheit. Da die Smart Contracts auf der Ethereum-Plattform autonom arbeiten, müssen sie fehlerfrei sein, um zuverlässig zu sein. Es gab in der Vergangenheit einige, wenige Vorfälle, bei denen Smart Contracts fehlerhaft waren und dazu führten, dass Nutzer Vermögenswerte verloren haben. Auch hier haben es sich die Entwickler deshalb auf die Fahne geschrieben, die Sicherheit der Plattform noch besser zu machen, damit solche Ereignisse in Zukunft nicht mehr passieren.
Ethereum 2.0
Am 15. September 2022 fand der Merge und damit der Launch von Ethereum 2.0 statt. Dieses umfangreiche Upgrade der Ethereum-Blockchain zielte darauf ab, das Netzwerk besser zu skalieren, die Sicherheit zu verbessern und die Energieeffizienz zu erhöhen. Das Upgrade wurde entwickelt, um einige der genannten Herausforderungen der aktuellen Ethereum-Blockchain zu bewältigen und die Plattform für eine breitere Nutzung und mehr Benutzer zugänglich zu machen.
Wie groß ist das Potential von Ethereum? Insgesamt hat Ethereum das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Anwendungen und Transaktionen im Internet nutzen, zu revolutionieren. Mit der Möglichkeit, dezentrale Anwendungen und autonom arbeitende Smart Contracts zu erstellen, könnte Ethereum zu einer wichtigen Kraft in der Welt der digitalen Währungen und der dezentralisierten Anwendungen werden. Insbesondere im Bereich der dezentralen Finanzdienstleistungen (DeFi) liegt enormes Potential, da Ethereum verschiedene Finanzprodukte und -dienstleistungen ohne traditionelle Vermittler ermöglicht. Bereits jetzt gibt es eine breite Akzeptanz, eine starke Entwicklergemeinschaft sowie Unterstützung von Unternehmen für Ethereum. Viele sind sich einig, dass Ethereum Bitcoin im Hinblick auf die Marktkapitalisierung früher oder später überholen wird. Ob dies wirklich so kommen wird, bleibt abzuwarten. Es gibt jedoch genug Gründe, die für Ethereum und eine Investition in ETH sprechen. Wer also bei einer Investition in Bitcoin befürchtet, dass es nicht mehr allzu viel Potential für große Kursgewinne vorhanden ist, sollte sich vielleicht die aktuelle Nummer 2 im Kryptobereich genauer anschauen, denn hier könnte ein viel höheres Gewinnpotential liegen. Grundsätzlich sollte dennoch beachtet werden, dass Investitionen in Kryptowährungen Risiken bergen können, wenngleich Bitcoin und Ether als sicherste Investitionen in diesem Bereich gelten.












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