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In Growth- oder Value-Aktien investieren?

Updated: Aug 6, 2022

Wer sich über Aktien informiert, wird unweigerlich mit den Begriffen "Growth-Aktien" und "Value-Aktien" konfrontiert. Die meisten an der Börse handelbaren Aktien können grob in Growth- oder Value-Titel kategorisiert werden. Da diesen verschiedene Anlagestrategien zu Grunde liegen, die sich wiederum unterschiedlich auf die Rendite auswirken, lohnt es sich, sich die Unterschiede genauer anzuschauen, um passende Titel für Investitionen zu finden.



Was sind Growth-Aktien?

Growth-Aktien, auch Wachstumsaktien genannt, zeichnen sich wie der Name schon sagt in erster Linie durch ein überdurchschnittliches Wachstum aus. Das macht sie bei Investoren überaus beliebt. Eine Dividende wird in der Regel nicht gezahlt oder fällt gering aus, da die Unternehmen die erwirtschafteten Gewinne nutzen, um Investitionen zu tätigen, die sich wiederum positiv auf das Wachstum auswirken sollen. Da die Gewinne durch Reinvestitionen tendenziell niedrig ausfallen und Aktienkurse vergleichsweise hoch sind, fällt meist auch das KGV hoch aus. Growth-Aktien verfügen meist über noch keinen hohen gegenwärtigen inneren Wert, sondern man spekuliert bereits auf den zukünftigen Wert eines Unternehmens. Das macht sie gleichzeitig aber weniger stabil und damit anfälliger in Krisenzeiten.


Was sind Value-Aktien?

Value-Aktien bzw. Substanzwerte verzeichnen in der Regel ein geringeres Wachstum, da sie bereits über ein solides Geschäftsmodell verfügen. Diese Stabilität erfordert weniger hohe Investitionen, weshalb Gewinne seltener reinvestiert, sondern den Aktionären in Form einer Dividende ausgeschüttet. Wie der Name "Value" bereits verrät, geht es hier vor allem um einen bereits vorhandenen inneren Wert eines Unternehmens, auf den Anleger setzen. Value-Titel gelten in der Regel als unterbewertet, da ihr Börsenkurs in der Regel günstig im Verhältnis zu den Gewinnaussichten ist. Value-Aktien haben daher ein kleineres KGV, aber eine höhere Dividendenrendite. Value-Investoren nutzen Verkaufsphasen dabei gerne um nachzukaufen, da davon ausgegangen wird, dass der innere Wert gleich bleibt und so eine hohe Qualität zu einem günstigen Preis erworben werden kann.


Welche Aktien sind für eine Investition besser geeignet?

Eine pauschale Antwort kann hier nicht gegeben werden. Auch die Studienlage kommt zu keinem einheitlichen Ergebnis, mit welcher Anlageklasse eine höhere Rendite erzielt werden kann. Dies ist unter anderem vom Betrachtungszeitraum und den vorherrschenden Rahmenbedingungen abhängig. Während über einen längeren Zeitraum Value-Titel als renditestärker angesehen wurden, konnten Growth-Aktien in den letzten Jahren aufholen. So verzeichnete der MSCI Value Index von 1980 bis 2017 eine höhere durchschnittliche Rendite als der MSCI Growth Index. Growth Titel liefen hingegen in den letzten 5 Jahren deutlich besser, da Unternehmen wie z. B. Apple besonders durch die technologischen Fortschritte profitierten und die Rendite von Value-Aktien übertrafen. Doch in Krisenzeiten waren Letztere meist auch die Titel, die besonders stark abverkauft wurden und Kursrutsche von 10 oder 20 % keine Seltenheit. Damit sind Growth-Titel auf der einen Seite zwar riskanter. Da sie in der Regel aber ohnehin ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen, bieten derartige Abverkäufe gleichzeitig auch gute Einstiegschancen. Denn die Corona-Krise hat auch gezeigt, dass viele Kurse ebenso schnell gestiegen wie gefallen sind. Value-Titel steigen hingegen meist nicht ganz so rasant, dafür aber konstant und bergen ein geringeres Risiko für Anleger.



Letztendlich sollten individuelle Bedürfnisse und Zielsetzungen entscheiden, in welche Anlageklasse investiert wird. Wer gern regelmäßige Dividendenzahlungen erhalten möchte, für den sind Value-Aktien die bessere Wahl. Wer hingegen eher auf schneller steigende Kurse als Dividenden setzt, der ist mit Growth-Aktien besser beraten. Auch dass Steuerzahlungen erst beim Verkauf anfallen, macht eine langfristige Investition in Growth-Aktien attraktiv. Bestenfalls diversifiziert man sein Portfolio und mischt beide Anlageklassen, wodurch insbesondere auch das Risiko von Kursverlusten in Krisenzeiten besser gestreut ist. Dies kann beispielsweise auch durch passives Investieren in Indizes geschehen. Viele ETFs haben bereits ein Mischportfolio aus Value- und Growth-Aktien und sind deshalb eine gute Möglichkeit, sich breit aufzustellen.





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