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So erkennst du gute Aktien – 10 wichtige Kriterien

Ob man Erfolg beim Investieren hat oder nicht, hängt maßgeblich von der Auswahl der Aktien ab. Dabei gilt, sich weniger vom Emotionen leiten als vielmehr von Fakten überzeugen zu lassen. Diese sollten vor allem für ein langfristig ausgewogenes Verhältnis von Risiko zu Rendite sprechen. Denn auch wenn mit einem hohen Risiko meist auch größere Chancen einhergehen, können derart spekulative Anlagen auch schnell zum Totalverlust führen. Gute Aktien bringen Anlegern hingegen kontinuierlich gute Renditen über einen langen Zeitraum zu einem weitestgehend kalkulierbaren Risiko ein, sodass man auch in schlechten Börsenzeiten weiterhin ruhig schlafen kann. Anleger sollten deshalb die folgenden 10 Kriterien bei der Aktienauswahl berücksichtigen.



1. Überdurchschnittliches Gewinnwachstum

Die Gewinne eines Unternehmens sind ein entscheidender Faktor, um dessen wirtschaftliche Stärke zu beurteilen und wirken sich maßgeblich auf die Aktienkurse aus. Hohe Gewinne lassen auf ein erfolgreiches Geschäftsmodell schließen, was die Nachfrage nach den Aktien erhöht, die sich wiederum positiv auf den Aktienkurs auswirkt. Grundsätzlich sollte ein Unternehmen ein beständiges Gewinnwachstum verzeichnen und ein stärkeres Wachstum als seine Konkurrenten. Daher sollte man immer die Gewinnentwicklung eines Unternehmens über mehrere Jahre betrachten und diese den Werten von Wettbewerbern vergleichen.


2. Preissetzungsmacht

Eine starke Preissetzungsmacht ist zwar für Verbraucher nicht von Vorteil, durchaus aber für die Unternehmen selbst und infolgedessen auch für Anleger. Denn mit einer Preissetzungsmacht ist das Unternehmen in der Lage, steigende Kosten an seine Kunden weiterzugeben, ohne Gefahr zu laufen, seine Kunden an die Konkurrenz zu verlieren. Damit hat es größeren Handlungsspielraum als andere Unternehmen, um Krisen besser zu überstehen. Damit Kunden aber bereit sind, Preissteigerungen zu akzeptieren, benötigt es in der Regel ein Alleinstellungsmerkmal oder eine starke Marke, durch die sich das Unternehmen von der Konkurrenz abhebt. Es ist daher sinnvoll, diese Kriterien bei der Aktienauswahl zu berücksichtigen.



3. Niedrige Verschuldung

Ein finanzielles Polster ist in Krisenzeiten Gold wert. Deshalb sollte bei der Aktienauswahl ein Blick auf die Eigenkapitalquote und den Verschuldungsgrad geworfen werden. Letzterer ergibt sich, indem man das Fremdkapital ins Verhältnis zum Eigenkapital setzt (Fremdkapital/Eigenkapital * 100). Je höher der Verschuldungsgrad ausfällt, umso mehr Fremdkapital musste aufgenommen werden, um das Unternehmen zu finanzieren. Eine hohe Abhängigkeit von Fremdkapital birgt wiederum ein größeres Risiko für Gläubiger und Kapitalgeber. Der Verschuldungsgrad sollte daher nicht allzu hoch sein, wenngleich ein Verschuldungsgrad von 0 in der Regel nicht als erstrebenswert gilt, da Kredite auch durchaus von Vorteil für Unternehmen sein können z. B. im Hinblick auf steuerliche Aspekte. Auch die Eigenkapitalquote ist ein wichtiger Parameter in diesem Zusammenhang. Sie ergibt sich aus der Division vom Eigenkapital durch Gesamtkapital eines Unternehmens. Eine solide Eigenkapitalquote liegt bei mindestens 30 %. Bei niedrigeren Werten sollten Anleger einer Investition eher kritisch gegenüberstehen und sich fragen, wie sich die Mehrheitsverhältnisse im Unternehmen gestalten und wie krisensicher es am Ende ist.


4. Gute Bewertung

Eine gute Aktie zeichnet sich in der Regel auch durch eine gute Bewertung aus. Eine entscheidende Kennzahl, die darüber Aufschluss gibt, ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Es zeigt, in wie vielen Jahren der kumulierte Gewinn den Kurswert einer Aktie erwirtschaftet und gibt Anlegern somit Aufschluss darüber, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist. Ein KGV von etwa 10 ist sehr gut. Je nach Branche kann es aber durchaus auch darüber liegen und die Aktie trotzdem noch gut bewertet sein. Das durchschnittliche KGV von DAX-Werten lag in den letzten 30 Jahren bei ca. 19. Bei sehr hohen KGVs sind in der Regel hohe Erwartungen von Anlegern im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen in den Kursen eingepreist, die sich in den aktuellen Unternehmensgewinnen noch nicht widerspiegeln. Neben dem KGV ist es außerdem ratsam, sich weiterführende Daten im Rahmen der Fundamentalanalyse anzuschauen, um einen besseren Gesamteindruck zur Bewertung einer Aktie zu erhalten.


5. Hoher Cashflow

Des Weiteren spricht ein hoher Cashflow für eine gute Aktie. Der Cashflow dient grundsätzlich dazu, Veränderungen der finanziellen Lage eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum festzustellen. Dabei werden geldwerte Zuflüsse und geldwerte Abflüsse gegenübergestellt. Ein Überschuss an Zuflüssen zeigt einen positiven Cashflow an. Das Unternehmen hat gut gewirtschaftet und liquides Kapital für Investitionen zur Verfügung. Ein Überschuss an Abflüssen wäre ein negativer Cashflow. In diesem Fall wäre das Unternehmen auf Kredite angewiesen, wenn es Investitionen tätigen will. Bei guten Aktienunternehmen sollte der Cashflow möglichst hoch und wachsend sein. Wichtig ist aber auch, wofür der Cashflow genutzt wird. Sind Unternehmen permanent gezwungen, viel zu investieren, kann dies in Krisenzeiten problematisch werden und zur Abhängigkeit von Krediten führen. Ist der Teil des Cashflows, der investiert werden muss, geringer, wirkt es sich hingegen positiv auf Rücklagen und Dividende aus.


6. Überzeugendes Management

Erfolgreiche Investoren legen ihr Augenmerk nicht nur auf das Geschäftsmodell und die Geschäftszahlen, sondern auch auf das Management. Warren Buffett investiert beispielsweise nur in Aktien von Unternehmen, von dessen Führungspersonal er zweifelsfrei überzeugt ist. Doch was zeichnet ein gutes Management aus? Es sollte vor allem langfristig denken, eine konkrete Vision haben, die sich in der Geschäftsausrichtung und wichtigen Entscheidungen widerspiegelt, und für Anleger nachvollziehbar handeln.



7. Dividendenzahlungen

Viele Top-Investoren halten vor allem nach Aktien von Unternehmen, die Dividenden ausschütten, Ausschau. Dabei kommt es vor allem auf eins an: Regelmäßigkeit. Unternehmen, die regelmäßig über einen längeren Zeitraum hohe Dividenden zahlen, verfügen über ein funktionierendes Geschäftsmodell, welches auch über Krisenzeiten hinweg Bestand hat. Und für Anleger stellen die Dividenden wiederum eine attraktive, regelmäßige Einnahmequelle dar. Auf der Suche nach einer guten Aktie sollten Anleger Dividendentitel also nicht außer Acht lassen.


8. Wachstum

Ein weiteres wichtiges Kriterium auf der Suche nach guten Aktien ist das Unternehmenswachstum. Neben der Image- und Wertsteigerung streben Unternehmen Wachstum an, um die Rentabilität zu verbessern und einem erhöhten Kosten- und Konkurrenzdruck entgegenzuwirken. Gute Unternehmen wachsen über die Zeit – etablierte Value-Unternehmen jedoch weitaus langsamer als Growth Unternehmen. Letztere zahlen in der Regel keine Dividende, da sie Gewinneinnahmen wieder in das Unternehmenswachstum investieren. Dafür können Anleger hier meist von stärker steigenden Kursen profitieren. Doch egal ob man Growth- oder Value-Titel bevorzugt – ein kontinuierliches Wachstum sollte erkennbar sein. Eine rückläufige Unternehmensentwicklung ist hingegen ein schlechtes Zeichen.


9. Positive 10-Jahres-Performance

Der ausschlaggebende Grund, in Aktien zu investieren, ist natürlich, um Geld damit zu verdienen. Aktien sollten daher in der Vergangenheit bewiesen haben, dass Aktionäre Profite damit gemacht haben. Hilfreich ist deshalb, sich die 10-Jahres-Performance anzuschauen. Diese sollte unbedingt positiv ausfallen. Bei negativer Performance besser Finger weg!


10. Krisenfestigkeit

Beim Blick auf die langfristige Performance einer Aktie sollte besonderes Augenmerk auf die schwierigen Börsenphasen gelegt werden. Denn während eines allgemeinen Bullenmarktes, können Anleger mit vielen Aktien gute Renditen erzielen. Doch gerade in Krisenzeiten, die Aktien über einen längeren Zeitraum zwangsläufig durchlaufen, zeigt sich die wirkliche Stärke eines Unternehmens. Hat ein Unternehmen Krisenphasen gut überstanden und ist danach wieder gewachsen, zeugt dies von einer gewissen Qualität. Essentielle Fragen, die sich Anleger stellen sollten, sind: Wie stark ist die Aktie in Krisenzeiten im Vergleich zum Durchschnitt eingebrochen? Wie schnell hat sie sich wieder erholt? Wie gut war die Performance nach der Krise? Diese Fragen helfen, die Krisenfestigkeit einer Aktie zu bewerten und gleichzeitig auch, in Krisenzeiten die Ruhe zu bewahren.


Unsere Broker-Empfehlungen für den Aktien-Handel findest du hier.

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